Berechnungsgrundlagen · Formelsammlung

Delta E

Die tiefgestellten Ziffern geben die Zugehörigkeit (Ursprungsfarbe oder Vergleichsfarbe) an.

CIE 1976

Keine Angst vor dem Wurzelzeichen – die Formel ist recht gut verständlich. Nehmen wir einmal an, dass der Helligkeitsunterschied null ist. Dann ergibt sich für den Farbabstand die Wurzel der Abweichungsquadrate von a und b. Quadrieren wir diese Gleichung, ergibt sich:

ΔE² = Δa*² + Δb*²

Der Satz des Pythagoras! Man kann ΔE als Hypotenuse in einem rechtwinkligen Dreieck auffassen, in dem die Längen der beiden Katheten (a und b) bekannt sind – also der Abstand der beiden Endpunkte. Delta E von 1976 ist daher nichts anderes als der räumliche Abstand zweier Punkte im L*a*b*-Farbraum.

Auch, wenn diese Formel noch immer das am weitesten verbreitete Farbabstandsmaß in der Laborpraxis ist, hat sie doch ihre Schwächen. Sie bezieht Farbtonunterschiede ebenso stark in die Bewertung ein wie Helligkeits– oder Sättigungsunterschiede, obwohl das Auge mit letzteren beiden viel eher einverstanden ist. Durch Modifikation dieser Formel versucht man, sich einer visuellen Gleichabständigkeit in der Darstellung anzunähern.

CMC l:c

Das "Colour Measurement Committee" der "Society of Dyers and Colourists" publizierte 1984 ihre Formel, die folgende, großteils für die Textilbranche relevante, Korrekturfaktoren enthält:

Die Parameter l (Lightness) und c (Chroma) werden je nach Anwendungsfall variiert. Die Kombination CMC (2:1) ist in der Textilindustrie etabliert. Auf nichttextilen Arbeitsgebieten wird l = 1,3 oder 1 bevorzugt, was eine geringere Dämpfung der Helligkeit bedeutet.




CIE 1994

1994 wurde von der CIE die Farbabstandsformel CIE94 publiziert. Die CIE94-Formel verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie die CMC-Formel, bietet jedoch drei Korrekturparameter, die abhängig von der Anwendung sind:

Anstrich Textil
kL 1 2
kC 1 1
kH 1 1
k1 0,045 0,048
k2 0,015 0,014



CIE 2000

Mit der CIEDE2000-Formel ist, durch Einfluss neuerer Datensätze, gegenüber der wenig akzeptierten CIE94-Formel und auch der CMC l:c, eine Verfeinerung der Ergebnisse zu erreichen.

Fünf Korrekturfaktoren wurden eingeführt: